Unsere Ausstellung zum 85. Geburtstag von Bilder Bethge:
Pop Art von James Rizzi mit über 200 Werken
“85 Jahre Firmengeschichte wurde erst möglich durch eine langjährige Treue unserer Kunden.
Dafür bedanken wir uns bei Ihnen sehr herzlich!“
Wolfgang und Henning Bethge
(Fotos: Mario Hochhaus)
Das Top-Magazin Thüringen schreibt in der Herbstausgabe 2021 hierzu folgendes:
Kunst und Handwerk vereint seit 3 Generationen
Wenn das wohl mittelalterlich tradierte Wort vom Handwerk, das goldenen Boden hat, stimmt, dann für die in Erfurt beheimatete Galerie und Kunsthandlung BILDER BETHGE. In Erfurt hat die Galerie drei Standorte rund um die Meister-Eckehart-Straße 4, an denen Kunstwerke unterschiedlichster Stilrichtungen zu bestaunen sind. Am 30. September 2021 begeht die in Thüringen einmalige Firma ihr 85. Jubiläum.
Ein dickes Buch ließe sich schreiben über dieses „Bildergeschäft mit Glaserwerkstatt“, wie es Arno und Annemarie Bethge 1936 in einer Lokalzeitung inserierten und um „gütigen Zuspruch“ der Kundschaft baten. Sie fanden den erhofften Zuspruch über Jahrzehnte. Ihr Sohn Wolfgang, Kunstglasermeister und nunmehriger Inhaber, legt prallgefüllte Bände vor – die Chronik eines Familienbetriebes, der über Thüringen hinaus bei Kunstliebhabern bekannt ist.
Wir blättern. Fotos werden beim Betrachten zu Zeitnachrichten: das erste Geschäft in der Schmidtstedter Straße, das zweite in der Bahnhofstraße, die Ausweichwerkstatt in der Gartenstraße und schließlich die zentrale Adresse in der Meister-Eckehart-Straße. Hier, vis-à-vis der blicknahen Ruine der Barfüßerkirche, entstand ein besonderer Kunst-Tempel, in dem Wolfgang Bethge, sein Sohn Henning sowie Buchbinderin und Restauratorin
Felizitas Szalai ein erfolgreiches Team bilden. Henning ist seit 15, Felizitas seit 25 Jahren dabei. Hier hat jeder seine Aufgaben – am Verkaufstresen in der Galerie und in den Werkstatträumen beim individuellen Rahmen von Bildern oder dem Restaurieren und Reinigen von Kunstwerken.
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Wer sich auf ein Gespräch mit dem dynamischen Wolfgang Bethge einlässt, muss Zeit mitbringen, denn er erzählt kenntnisreich und leidenschaftlich von dem, was war und dem, was kommt – von 1936 bis 2021 und weiter. „Unsere Kunden kommen aus allen Himmelsrichtungen, Auftragsmangel kennen wir bis auf den Tag nicht“, sagt Wolfgang Bethge und legt drei Bände mit Fotos, Zeitungssauschnitten, Briefen usw. übereinander. Gestapelte Erinnerungen und werbende Zeugnisse für die Zukunft.
Die Galerie zeichnet sich durch eine Vielfalt an national und international hochrangigen Künstlern aus, wie zum Beispiel dem Popartpionier James Francis Gill (im MOMA New York seit 1968 vertreten), der zweimal persönlich zu Vernissagen in Erfurt anwesend war. Weitere namhafte Künstlerinnen und Künstler der Galerie sind: James Rizzi, Udo Lindenberg, Markus Lüpertz, Christo, Rainer Fetting, Armin Mueller-Stahl, Sala Lieber, Julia Steinberg, Andrzej Kasprzak, Sabine Hüning, … und viele andere großartige Maler, Grafiker, Keramiker aus der Region wie Mario Leibner JKL, Hans-Peter Mader, Ralf Klement und Falko Behrendt mit seinen Erfurt-Motiven.
Mit jedem dieser Namen verbinden sich persönliche Geschichten, die Bethge nur zu gern weitergibt, zum Beispiel von Udo Lindenberg, der ihm zum 60.Geburtstag mit einem Original gratulierte. Oder von Rainer Fetting, dessen Druckgrafiken an den tausendfachen Ruf „Willy Brandt ans Fenster!“ (1970) in Erfurt erinnerten. Ein Höhepunkt war jener Sommertag 2009, an dem der Erfurter Maler, Grafiker und Bildhauer Mario Leibner seine Stahlskulptur „Ludwig der Springer“ an der Fassade der Galerie enthüllte und mehr als hundert geladene Gäste dies miterlebten, sodass die Polizei den Straßenverkehr regeln musste.
Nicht wenige Künstler, die in all den Jahren mit ihren Arbeiten kamen, wurden Wolfgang Bethges Freunde. Er hat sie nicht gezählt. Aber einem von ihnen bereitet er zum 85. Jubiläum besondere Honneurs: James Rizzi (1950–2011) – dem humorigen Meister der 3D-Popart. Wolfgang Bethge: „An ihn, der zur Vernissage bis tief in die Nacht seine Werke signierte, wird am 30. September erinnert mit einer Verkaufsausstellung, einem
erotischen Kabinett und originalen Gegenständen aus seinem New Yorker Atelier.“
Für die Zukunft hat der agile Galerist weitere Projekte in Vorbereitung, unter anderem mit der in Budapest geborenen Sala Lieber. Im kommenden Jahr wird die Meisterschülerin sich mit ihren Kompositionen zwischen Barock und Rokoko und sinnlichen Phantasien aus Traum und Wirklichkeit vorstellen.
Wolfang Bethge hat also noch viel vor. Zum Glück für das Familienunternehmen wird Sohn Henning die erfolgreiche Galerie weiterführen, denn Tradition verpflichtet.
(Text: Wolfgang Leißling)
85 Jahre Bilder Bethge
Wir danken an dieser Stelle allen unseren Kunden und Freunden, die durch ihre zahlreiche Teilnahme unsere Jubiläumsveranstaltung mit den Werken von James Rizzi zu einem unvergesslichen Abend gestalteten.
Erfreuen Sie sich an einigen Impressionen der Vernissage: